09.03.2007

Aufregung in Neusorge

Heute Vormittag wurde von einem Jäger eine gerissene Rothirschkuh auf einem Acker in Neusorge gefunden.

Anhand der Spuren auf dem Acker und der Schleifspuren auf der Wiese konnte Gesa Kluth vom Wildbiologischen Büro LUPUS  erkennen, dass das Rotwild von mehreren Wölfen aus dem Wald über einen Acker getrieben und auf einer Wiese ca. 70 m neben der Ortsstraße und 95 m vom nächsten Gebäude entfernt gerissen wurde. Anschließend schleppten es die Wölfe ca. 30 m zurück in Richtung Wald und fraßen dort große Teile von dem gerissenen Tier. Im Laufe des Tages sammelten sich mehrere Anwohner, Vertreter aus dem Sächsischen Umweltministerium und dem Landratsamt NOL am Ort des Geschehens. Auch die Bildzeitung und das ZDF waren vor Ort. Gesa Kluth nahm die für das Monitoring wichtigen Daten zu den Spuren und dem Riss auf. Einige Anwohner äußerten Ihre Sorge wegen der Nähe des Risses zu den Gebäuden. Die Expertin betonte, dass durch den nächtlichen Streifzug der Wölfe keine Gefahr für die Bewohner von Neusorge bestand. Die Wölfe sind nicht wegen der Menschen in den Ort gekommen, sondern wegen der Hirschkuh. Es hat in den letzten Jahren immer wieder Risse in Ortsnähe gegeben. Es ist bei Ortslagen, wie wir sie in Neusorge finden normal, dass das Wild in der Nacht an einzelnen Gebäuden vorbeiläuft, der Wolf macht da keine Ausnahme. Durch den Rissfund heute wurde die sonst meist stille Präsenz der Tiere plötzlich ganz offensichtlich.  
Der Ort Neusorge liegt im südlichen Bereich des Territoriums des Muskauer-Heide-Rudels. In diesem Gebiet leben schon seit vielen Jahren Wölfe.

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