05.02.2007

Rotkäppchensyndrom feiert Auferstehung

In der letzten Zeit gibt es zunehmend Berichte über die vermeintliche Gefährlichkeit von Wölfen in den Medien.

Dahinter stehen wenige, den sächsischen Wolfsbeauftragten einschlägig bekannte Akteure, die durch die Verbreitung von Falschinformationen aktiv Ängste in der Bevölkerung herauf beschwören.
Der Wolf zählt zu den am besten erforschten Wildtieren in Europa. Internationale Wolfsexperten sind sich einig, dass das Risiko von einem wildlebenden Wolf angegriffen zu werden, extrem gering ist. Das denkbarste Szenario, unter dem in der Lausitz ein Wolf anfangen könnte, Menschen gegenüber ein unerwünschtes Verhalten zu zeigen, wäre, wenn ein Wolf über längere Zeit angefüttert wird und Menschen so direkt mit Nahrung in Verbindung bringt. Futterkonditionierte Wölfe können über einen längeren Lernprozess dreistes und aufdringliches Verhalten gegenüber Menschen entwickeln. Zurzeit gibt es dafür aber keinerlei Anzeichen.
Generell gilt: Problematisches Verhalten tritt nicht von heute auf morgen auf. Durch die Erfassung sämtlicher Hinweise und Sichtungen im Rahmen des offiziellen Wolfsmonitorings, besteht die Möglichkeiten unerwünschtes Verhalten frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Voraussetzung dafür ist, dass alle Hinweise zeitnah an das Wildbiologische Büro LUPUS oder das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz gemeldet werden (Tel. 035727 / 57762 oder 035772/46762).
Junge unerfahrene Wölfe machen bei Sichtungen meist einen gelassenen Eindruck, auch ist ihre Fluchtdistanz zuweilen geringer als bei erwachsenen Tieren. Hierbei handelt es sich jedoch ausdrücklich nicht um problematisches Verhalten.
Bürger und Journalisten, können sich am 07.02.07 um 18.00 Uhr im TBGZ Niesky (Muskauer Str. 51, 02906 Niesky) in einem Vortrag der Wolfsexpertin Ilka Reinhardt (Wildbiologisches Büro LUPUS) zum Thema »Die Angst vor dem Wolf« informieren. Sebastian Koerner gibt anhand von Filmaufnahmen interessante Einblicke in das Familienleben der Tiere.

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